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Zossen: Tierheim rettet sieben Katzen aus einer Messie-Wohnung
Zwei Katzen lagen völlig verwest in einer Messiewohnung.
© Quelle: motion degree
Zossen/Elbe-Elster. Tierhilfs- und Tierschutzverbände berichten immer öfter über Fälle von Animal-Hoarding, dem Sammeln von Tieren in großer Zahl. Das Tierheim in Zossen, eine Einrichtung der bundesweiten „Aktion Tier“, machte in der vergangenen Woche einen entsetzlichen Fund: In einer Messie-Wohnung im Landkreis Elbe-Elster barg der Tierschutzverein sieben völlig entkräftete und kranke Katzen.
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Von insgesamt elf Tieren waren zwei bereits bis auf das Skelett verwest. Zwei weitere waren kurz vorher von einer Tierkörperbeseitigungsanlage abgeholt worden.
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Mitarbeiterinnen des Tierheims Zossen bei der Rettung von Katzen aus einer Messie-Wohnung im Landkreis Elbe-Elster.
© Quelle: motion degree
Wie die Mitarbeiterinnen des Tierheims berichteten, musste die Halterin der Tiere wegen gesundheitlicher Probleme ins Krankenhaus. Sie habe sich aber schon länger nicht mehr um sich selbst und um ihre Tiere kümmern können.
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Zwei Katzen lagen völlig verwest in einer Messiewohnung.
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Katzen lebten in Müll und Unrat
„Die unkastrierten Katzen lebten in Müll und Unrat. Überall lag Kot und es stank nach Urin und verdorbenen Lebensmitteln“, berichten die Tierhelfer. In Weidenkörbchen hätten zwei völlig verweste Katzen gelegen haben, die voller Schmeißfliegen-Larven waren. Zwei weitere Katzen seien kurz vor dem Einsatz der Zossener Tierschützerinnen von Mitarbeitern einer Tierkörperbeseitigungsanlage abgeholt worden.
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Der gesammelte Unrat musste gesichtet um umgeräumt werden, um den Tieren zur Hilfe zu kommen.
© Quelle: motion degree
Ursula Bauer, Vorsitzende des Vereins der Aktion Tier, warfare ob der Zustände völlig entsetzt. „Der Gesundheits- und Pflegezustand der Samtpfoten entspricht den katastrophalen hygienenischen Zuständen in der Wohnung und der mangelhaften Versorgung durch die Halterin. Der Allgemeinzustand der überlebenden Katzen ist stark abgemagert, zum Teil an Katzenschnupfen erkrankt und alle Tiere leiden an massivem Parasitenbefall, darunter Band- und Spulwürmer sowie Flöhe. Die Blutuntersuchungen ergaben außerdem bei einigen der Katzen Leber- und Nierenschäden sowie Bauchspeicheldrüseninsuffizienzen.“
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Eine der sieben Katzen, die gerettet werden konten.
© Quelle: motion degree
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Ekelerregende Herausforderung
Dennoch hofft die Vereinsvorsitzende, dass die verbliebenen sieben Tiere sich erholen. „Wir werden die Pfleglinge jetzt erst einmal im Tierheim in Zossen aufpäppeln und später in gute Hände vermitteln“, sagt sie.
Der große Tierbestand sei wahrscheinlich durch unknowntrollierte Vermehrung entstanden, heißt es von den Mitarbeiterinnen des Tierheims. Keines der Tiere sei kastriert gewesen. Insgesamt sei es für sie eine „besonders ekelerregende Herausforderung“ gewesen, den Müll umzuschichten, um ja kein Tier zu übersehen. „Zu den üblen Gerüchen und der Entdeckung der toten Tiere kam noch die Sorge, dass sich weitere Überraschungen in den Müllbergen befinden könnten.“
Tierhalte- und Betreuungsverbot angestrebt
Nur eine einzige der verbliebenen sieben Katzen ließ sich von den Mitarbeiterinnen des Tierheims anfassen. Die anderen wurden mit Keschern und Lebendfallen eingefangen, haben sich aber inzwischen schon ein wenig in der neuen Umgebung in Zossen zurecht gefunden. Ursula Bauer: „Einige lassen schon wieder Menschen in ihre Nähe kommen.“ Für die Halterin der Tiere strebt der Tierschutzverein nun ein Tierhalte- und Betreuungsverbot an, hofft aber, dass auch die menschliche Tragödie noch zu einem guten Ende gelangt.